Der Hochzeitstanz ist defintiv eines der Themen, das meine Kunden mit am meisten beschäftigt. Welches Lied soll es sein? Welcher Tanz überhaupt? Wollen wir eigentlich überhaupt einen Eröffnungstanz?

Aus diesem Grund habe ich für Euch aus meiner Erfahrung heraus die wichtigsten Themen zusammengefasst:

 

Wann macht es Sinn, die Tanzstunden für die Hochzeit zu buchen und mit welchem Aufwand müssen wir rechnen?

 

Grundsätzlich hängt dies von den folgenden Faktoren ab:

• Sollen es nur die Basics sein oder möchtet Ihr eine individuelle Choreographie erlernen?
• wie viel Zeit habt Ihr realistisch, um das Gelernte auch zu üben?
• habt Ihr bereits Vorkenntnisse?
• welchen Schwierigkeitsgrad hat der Tanzstil, den Ihr lernen wollt?

Um Euren Hochzeitstanz zu erlernen habt Ihr zwei Möglichkeiten:

• sich zu einem Hochzeits-Crashkurs in der Tanzschule Eures Vertrauens anmelden, sofern es wirklich nur die Basics sein sollen
•  oder Ihr nehmt direkt Privatstunden. Auch diese könnt Ihr bei Eurer Tanzschule anfragen.
• (die Variante alleine im Selbststudium empfehle ich wirklich nur sehr erfahrenen Tänzern)

 

Unser Eröffnungstanz dauert 5 Minuten, das ist uns viel zu lang. Sollen wir einfach abbrechen oder wie lösen wir das?

 

Natürlich könnt Ihr mich als DJ bitten, dass ich Ihr Lied in ein anderes mixe und so den Übergang in den nächsten Song gestalte. Persönlich finde ich, dass das Highlight Eröffnungstanz damit verloren geht…

Folgende Alternativen geben Eurem Eröffnungstanz den besseren Rahmen:

• Beendet den Song gemeinsam mit Euren Gästen, dies hat den Vorteil, dass Ihr bestimmen könnt, wie lange Ihr tanzen wollt. Über eine kleine Anmoderation kann ich Euch die Gäste auf die Tanzfläche dirigieren. 
• Tipp: dies funktioniert am besten, wenn die Gäste bereits zu Beginn Eurer Eröffnung einen Kreis um die Tanzfläche gebildet haben.
• Geheim-Tipp: Am besten sprecht Ihr vorher mit Eltern, Trauzeugen oder ein paar tanzbegeisterten Freunden, damit gleich ein paar nach der Aufforderung direkt auf die Tanzfläche kommen. Damit nehmt Ihr Unentschlossenen die Scheu.

 

Tanzen wir doch einen Crazy Wedding Dance?

 

Eine zeitlang waren sie wohl der Hochzeitstrend schlechthin, mittlwerweile sieht man sie immer seltener. Interessanterweise wurde ein Crazy Wedding Dance oft von den Brautpaaren gewählt, die partout eigentlich keinen Eröffnungstanz wollten, weil eben nicht tanzen...

Diese Art des Hochzeitstanzes hat ein paar signifikante Extra-To-Do's für Sie als Brautpaar:

• Ihr müsst erst einmal verschiedene Lieder heraussuchen, zu denen Ihr thematisch irgendwas tanzen wollt.
• Die Musik sollte also aufeinander abgestimmt sein und am besten professionell geschnitten.
• Ihr braucht deutlich mehr Tanzstunden wie bei einem “normalen” Paartanz, wenn Ihr die Choreographie mit professioneller Hilfe entwickeln wollt.
• Ihr müsst mehr Übungsaufwand und Nerven einplanen.
• Wenn es gut werden soll, dann braucht Ihr mehr tänzerisches Können und Selbstbewusstsein.
• Meistens klappt der Crazy Wedding Dance mit dem Brautkleid, v.a. ausladenden Modellen nicht besonders gut oder sieht auch nicht so gut aus. Ihr solltet Euch umziehen.

 

Wie finden wir unseren Song?

 

Die Frage kommt im Rahmen der Beratungsgespräche oder bei der Musikkonzeptionierung immer wieder – “wir finden einfach nicht den passenden Song zum Tanzen, was sollen wir machen?”

Das Ganze einfach umdrehen – sucht Euch ein Lied/Interpreten, dass Euch beiden gefällt, dass Euch verbindet oder mit dem Ihr etwas verbindet und gemeinsam mit Eurem Tanzlehrer findet Ihr den Tanz, den man darauf tanzen kann. Es gibt nur wenig Lieder, auf die sich wirklich so gar kein Tanzstil finden lässt. Und dann kann man immernoch gekonnt schunkeln und romantisch drehen. 

 

Unser Lied ist viel zu schnell…

 

Kein Problem – jede DJ-Software kann ein Lied ohne Qualitätsverlust im Klang langsamer (oder auch schneller) machen.

 

Extrabonus: Die besten Tipps einer Tanzlehrerin für alle Brautpaare, Tanzmuffel oder Brautpaare mit Tanz-Lampenfieber

Meine Frau ist ausgebildete Tanzlehrerin und hat die letzten Jahre bereits viele Brautpaare auf dem Weg zu Ihrem Eröffnungstanz begleitet. Für Euch hat sie ihre besten Tipps aus Ihrer Praxis zusammen geschrieben:

• die meisten Brautpaare sind einfach nur froh, wenn der Tanz vorbei ist. Um es in die Länge zu ziehen ohne dass sie bereits tanzen müssen, empfehle ich mit Beginn der Musik erst auf die Fläche zu gehen und nicht bereits in der Mitte der Tanzfläche auf die Musik zu warten. Ähnlich wie es Turniertänzer tun. So könnt Ihr bereits locker 30 Sekunden überbrücken und das erste Lampenfieber ablegen.
• Denkt nicht zu kompliziert. Ein sauber gelernter Grundschritt und zwei, maximal drei einfache Figuren reichen vollkommen aus. Bei einem Wiener Walzer empfehle ich z.B. nur Pendelschritt, Walzergrundschritt und eine Unterarmdrehung für die Braut.
• Ich empfehle Euch maximal einen Hochzeitstanz von einer Minute und ca. 30 Sekunden einzustudieren. Ihr dürft mir glauben, auch das kann eine Ewigkeit werden.
• Meine lieben Bräute: wenn Ihr das ganze Jahr nicht auf High Heels lauft, dann bitte auch nicht auf Eurer Hochzeit und schon gar nicht zum Hochzeitstanz. Eure Fußmuskulatur ist gar nicht dafür trainiert und Ihr könnt leicht umknicken. Übt bitte vorher unbedingt vorsichtig mit Schuhen, die in etwa die Absatzhöhe haben wie dann auch bei der Hochzeit.
• Übt bitte auf gar keinen Fall mit Euren Original-Brautschuhen. Auch wenn es die Herren nicht zugeben würden, so wird beim Üben das ein oder andere Mal Euer Fuß unter seinem landen.
• Absoluter Herzenstipp für alle Bräutigame: zieht zum Eröffnungstanz bitte unbedingt Euer Sacko aus! Ihr werdet sehr wahrscheinlich während dem Tanzen die Schultern hochziehen. Ein Sacko, v.a. die Schulterpolster darin, wird diesen Effekt nur noch betonen und die Fotos und vor allem Ihr darauf werdet unglaublich angestrengt aussehen. Ihr startet doch in die Party? Dann darf es auch etwas legerer werden oder?

Liebe Brautpaare - ich hoffe, ich konnte Euch mit meinen Tipps rund um Euren perfekten Hochzeitstanz weiter helfen. Gerne dürft Ihr mir dazu auch alle Fragen im Beratungsgespräch stellen.